Unser Stadtteil Hettingen präsentierte sich vom 13. bis 20. Mai im Rahmen eines Festwochenendes "1250 Jahre" Hettingen.
Wann: 13.-20.05.2024
Wo: Festplatz und Dorfmitte
Hettingen wurde vor 1250 Jahren das erste Mal urkundlich erwähnt, feierte damit quasi zusätzlich ein eigenes Jubiläum. Das ist für das ehemalige Maurerdorf Grund genug ein großes Festwochenende zu veranstalten. Am Pfingstwochenende stand Hettingen ganz im Zeichen des Jubiläums. Los ging’s am Freitag, 17. Mai um 21 Uhr, mit der Band Shark im Festzelt. Am Samstag, 18. Mai fand im Festzelt auf dem Festplatz der große Jubiläumsabend „1250 Jahre Hettingen“ statt.
Der Pfingstsonntag wurde als Festtag angekündigt. Mit Filmvorführungen, Bulldogausstellung und vielen weiteren Aktionen wurde ein buntes Programm für Jung und Alt geboten. Sonntagabends ab 20 Uhr heizten die Hüngheimer dann im Festzelt ein.
Am Pfingstmontag, 20. Mai startete der Tag mit einem Festgottesdienst. Am Nachmittag fanden verschiedene Vorführungen der Vereine statt, um 18 Uhr gab es eine Modenschau der Vereine zum Thema „damals und heute“.
Stadtteilquiz Hettingen
1) Wie lautet der Name des bisher einzigen Hettinger Ehrenbürgers?
- Pater Carlo Latschari
- Maurer Manuel Mackert-Müller
- Ritter Mangold der Ältere von Hettingen
- Pfarrer Heinrich Magnani => Heinrich Magnani (1899-1975) kam 1935 als Pfarrer nach Hettingen. Mit seiner ablehnenden Haltung gegenüber der NSDAP eckte er immer wieder an, gewann aber viele Hettinger Bürgerinnen und Bürger für sich. Während des Zweiten Weltkrieges versuchte er mit Briefen den Soldaten aus Hettingen Trost zu spenden. Durch seinen persönlichen Einsatz konnte Hettingen unzerstört den amerikanischen Truppen übergeben werden. Nach dem Krieg widmete er sich mit ganzer Kraft der Integration der Heimatvertriebenen und realisierte zusammen mit dem Architekten Egon Eiermann in Hettingen eine neue Siedlung. 1947 funktionierte das Lager Klinge in Seckach schrittweise zu einem Kinderdorf um. Aufgrund seiner Verdienste um Hettingen ernannte ihn die Genmeinde 1969 zum ersten und bisher einzigen Ehrenbürger.
2) Wann wurde das erste Windrad auf Hettinger Gemarkung in Betrieb genommen?
- 2003 => Erste Überlegungen zu einer Windkraftanlage auf Hettinger Gemarkung gehen bis auf das Jahr 1995 zurück. Die Initiative eines ortsansässigen Unternehmers, auf dem 450 Meter hohen Eulsberg zwei Windenergieanlagen zu errichten, schlug zunächst fehl. Für diesen Standort konnte dann am 13. August 2002 eine Baugenehmigung erteilt werden. Zwei Windenergieanlagen mit jeweils 1.500 Kilowatt Nennleistung, einer Nabenhöhe von 85 Meter und einem rotordurchmesser von 77 Meter erstrecken sich ab dem Jahr 2003 in den Himmel über Hettingen.
- 1991
- 2018
- 1959
3) In welchem Gebäude ist die Eiermann-Magnani-Dokumentationsstätte untergebracht?
- Lindenkeller
- Wohnhaus der Siedlung für Heimatvertriebene => Dem gemeinnützigen Verein "Eiermann-Magnani-Dokumentationsstätte e.V." gelang 2011 ein nahezu unverändertes Wohnhaus der ehemaligen Siedlung für Heimatvertiebene in Hettingen zu erwerben. Mit Hilfe unter anderem der Wüstenrot Stiftung und dem haus der Geschichte Baden-Württemberg konnte ein modernes Museum bzw. Dokumentationsstätte eingerichtet und 20218 eröffnet werden.
- Geburtshaus von Heinrich Magnani
- Ehemaliges Büro von Architekt Egon Eiermann
4) Was verbirgt sich hinter der Abkürzung UW Hettingen?
- Unterwasserwelt Hettingen
- Uschi`s Wellnessparadies Hettingen
- Umspannwerk Hettingen => Mit der Abkürzung wird das für die Stromversorgung wichtige Umspannwerk bezeichnet.
- Umwegstrecke Hettingen
5) Was ist das kirchliche Highlight im Hettinger Jahreskalender?
- Rochusprozession
- Fest der Heiligen Odilia => Der Höhepunkt im kirchlichen Jahreskalender von Hettingen ist das Fest der Heiligen Odilia, das immer am 1. Sonntag im Juli gefeiert wird. An diesem Tag ehrt die Hettinger Glaubensgemeinschaft die Ortspatronin. 2023 konnte endlich – nach Pandemie-bedingten Verschiebungen – im Beisein des Freiburger Erzbischof Stephan Burger das 300-jährige Bestehen der Tradition begangen werden. Seit 1720 besitzt die Pfarrgemeinde St. Peter und Paul nämlich
Reliquien der Heiligen Odilia. - Paulus-Patrozinium
- Annentag
6) Welchen Namen trägt das Kleinkastell auf dem Rehberg?
- Hönehaus => Für die Menschen des Mittelalters war es unvorstellbar, dass die massiven Steinbauten aus römischer Zeit von Menschenhand errichtet werde konnte. Deshalb vermutete der Volksglaube, dass Riesen die Gebäude errichtet haben mussten. Deshalb findet man bei den Überresten von römischen Kastellen den Worstamm "Haynen", "Henne", "Heune" oder eben "Höne", dass soviel wie Riese bedeutet.
- Hettingen II
- Altheimer Weg
- Großer Wald
7) Was findet man nicht im Gewann „Breitenbüschle“?
- keltisches Hünengrab
- Bildstock „Schwedenkreuz“
- Gedenkstein für Unteroffizier Karl Baas
- Römische Villa Rustica => Im Gewann "Breitenbüschle" finden sich drei Kleindenkmale aus den unterschiedlichsten Epochen der Menschheitsgeschichte. Ein Hünengrab stammt aus der Keltenzeit. Etwas westlich davon erinnert ein markanter Bildstock von 1628 an die Ermordung eines Hettinger Bürgers während des Dreißigjährigen Krieges, der volkstümlich als Schwedenkreuz bezeichnet wird. In unmittelbarer Nachbarschaft liefert ein weiterer Gedenkstein Hinweise auf Geschehnisse beim Einmarsch der Amerikaner Ende März 1945, bei dem der deutsche Unteroffizier Karl Baas starb. Eine römische Villa Rustica findet sich hingegen nicht.
8) Im Zuge welches Ereignisses stürmten Hettinger Bauern die Zehntscheune in Buchen?
- Hyperinflation 1923
- Bauernkrieg 1925
- Revolution 1848/49 => Am 09. März 1848 hielten die revolutionären Unruhen auch in Buchen Einzug. Am Morgen dieses Tages zogen gegen 8 Uhr etwa 600 Bauern aus verschiedenen Gemeinden des Baulands vor die Amtsstadt. Die Buchener Bevölkerung hatte wenig Interesse, sich den wütenden Bauern entgegenzustellen und somit stürmten die Aufständischen zum fürstlich-leiningischen Rentamt, dem heutigen Trunzerhaus. Dort warfen die Bauern Akten aus den Fenstern in den Hof und fuhren diese vor die Stadt, wo die Akten beim Wartbrunnen ins Feuer geworfen
wurden. Die Nachricht der Geschehnisse verbreitete sich rasch und so zogen gegen Mittag auch die Hettinger Bauern nach Buchen, um ihre zuvor abgelieferten Feldfrüchte aus der Zehntscheune zurückzuholen. - Einführung der Biersteuer 1918
9) Was versteht man in Hettingen unter „Khanschför“?
- Windzug auf dem Eulsberg
- Polterholz
- Ungeheuer der Morrequelle
- Johannisfeuer => Mit der Ausrichtung des Johannisfeuer – in Hettingen als "Khanschför" bezeichnet – hat der Heimatverein vor rund 20 Jahren eine typische Tradition aus Hettingen wiederbelebt. Immer Ende Juni wird dieser alte
Brauch seitdem gepflegt.
10) Auf welches Gebäude geht der Lindensaal zurück?
- Lagerhalle
- Gasthaus => Das Gasthaus "Zur Linde" hat seinen Ursprung Mitte des 19. Jahrhunderts. 1953 wurde der Wirtschaft mit dem Bau des Lindensaales eine größere Veranstaltungsräumlichkeit angegliedert. Die Aufnahme des Bereichs "Kälbertswiesen" in das Landes-Sanierungsprogramm im Jahr 1996 bot die einmalige Gelegenheit die Instandsetzung und Erweiterung des Lindensaales anzugehen. Nach 18 Monaten Bauzeit konnte der neue Lindensaal schließlich am 12. Januar 1998 eingeweiht werden, der seitdem als beispielhaftes Kulturzentrum rege genutzt wird.
- Jugendherberge
- Betsaal
11) Mit welcher Bezeichnung wurde Hettingen früher umschrieben?
- Maurerdorf => Im 19. Jahrhu8ndert entwickelte sich in Hettingen eine starke Maurertradition. Das Maurerhandwerk spielte lange Zeite die vornehmliche Rolle in der Gemeinde, weshalb Hettingen als "Maurerdorf" überregional bekannt war.
- Eiermann-Städtle
- Dorf der Müller
- Talerdorf
12) Was fand man 1968/69 bei Ausgrabungen am Kleinkastell auf dem Rehberg?
- Votiv-Häuschen => Bei Ausgrabungen 1968/69 wurde am Hönehaus ein Votiv-Häuschen (aedicula) gefunden. Der freigelassene Sklave Quintinius Lector hatte die Nachbildung eines rechteckigen Gebäudes mit Giebeldachden den Boni Casus (den glücklichen Zufällen) geweiht. Die Unterseite des Sandsteins weist eine kreisrunde Öffnung auf, durch die das Objekt auf eine Holzstange gesteckt werden konnte. Dadurch konnte das Votiv-Häuschen vermutlich auf einer Holzstange bei Prozessionen mitgeführt werden.
- Stoßzahn eines Mammuts
- Grabhügel der Edelherren von Hettingen
- Pistolen aus dem Zweiten Weltkrieg
13) Welcher Verein betreut den Hasenwald in Hettingen?
- Vereinigung der Hasenzüchter
- FC Viktoria Hettingen
- Schützenverein Hettingen
- Verein der Vogelfreunde => 1964 wurde der Verein der Vogelfreunde ins Leben gerufen. Bereits vier Jahre später konnten die Vogelfreunde im Hasenwald ein Vogelschutzgebiet einrichten, das im Laufe der Zeit zum heutigen kleinen Tierpark angewachsen ist.
14) Was versteht man unter einer Doline?
- Einstieg in die Kanalisation
- Süßgebäck
- Einsturztrichter im Muschelkalk => Als Dolinen (auch Karsttrichter oder Sinkhöhlen genannt) werden schlot-, trichter- oder schüsselförmige Senken in Karstgebieten bezeichnet. Die für die Muschelkalkregion typischen Dolinen können Wanderer auf einem eigenen kleinen Dolinenpfad bei Hettingen erkunden.
- Baumart
Allgemeine Informationen zu Hettingen
Im Dialekt | Hettje |
Wappen |
Die silbernen Lilien erinnern an das Kloster Amorbach, der Krummstab als Bischofsstab an Kurmainz |
Fläche | 1479 Hektar |
Höhe | 381 Meter |
Einwohnerzahl | 2.299 (1974: 2.159) |
Ersterwähnung | 774 |
Eingemeindung | 1. Oktober 1974 |
Lezter Bürgermeister | Adolf Trunk |
Ortsvorsteher | 1974-1989 Alfred Kern 1989-1999 Wilhelm Ellwanger 1999-2019 Volker Mackert seit 2019 Timo Steichler |
Geschichte
Die Ersterwähnung von Hettingen stammt aus dem Jahr 774 und ist somit zu Zeiten des Lorscher Abts Gundeland unter Regentschaft von König Karl (dem Großen) notiert worden.
Der seit 1235 bestehende Ortsadel in Hettingen starb Ende des 15. Jahrhunderts aus. Der Würzburger Bischof Albrecht erhob Hettingen im Jahr 1353 durch Abtrennung von der Mutterpfarrei Bödigheim zur eigenen Pfarrei. Das Recht des Patronats und die Präsentation, sowie Besetzung der Pfarrei mit Geistlichen wurde dem Abt von Amorbach zugestanden.
1656 wurde Hettingen mit noch 16 anderen Pfarreien dem Erzstift Mainz zugeschlagen, während die kirchliche Zugehörigkeit weiterhin beim Bistum Würzburg verblieb. 1803 kam Hettingen zum Fürstentum Leiningen. Bereits 1806 wurde auch Hettingen ein Teil des neu errichteten Großherzogtums Baden. Kirchlich wurde die Pfarrei hingegen 1827 dem neu errichteten Erzbistum Freiburg im Breisgau zugeordnet.
In der schwierigen Zeit vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg war es nicht nur ein Segen für Hettingen, sondern auch für den ganzen Umkreis, mit Heinrich Magnani einen dem damaligen Regime trotzenden, kämpferischen, unerschrockenen, sozialkaritativen und weitblickenden Pfarrer in der Gemeinde zu haben, dessen Bemühen um die Eingliederung der Heimatvertriebenen ebenso außergewöhnlich war.
50 Jahre Neue Stadt
Obwohl sich die Hettinger Bevölkerung bei drei Anhörungen mit jeweils über 90 Prozent gegen eine Eingemeindung nach Buchen aussprach, war es dann 1974 dennoch soweit. Mit dem am 23. Juli 1974 ausgehandelten Fusionsvertrag, der maßgeblich auch die Hettinger Handschrift trug, war der Weg frei zum freiwilligen Zusammenschluss zur Neuen Stadt Buchen, der zum 1. Oktober 1974 vollzogen wurde. Seit dieser Zeit ist Hettingen – abgesehen von der Kernstadt – der größte der 14 Stadtteile. Es war sicherlich eine Vernunftehe, die sich in den folgenden Jahren auch für Hettingen sehr stabil und produktiv entwickelte.
- 1970er Jahre: Neubau des Kindergarten St. Odilia und Ausbau der Ortsdurchfahrt mit Neufassung und -gestaltung der Morrequelle
- 1977 wurde Hettingen in das Dorfsanierungsprogramm aufgenommen.
- Mitte der 1980er Jahre: Erweiterung und Umbau der Turnhalle
- 1996 wurde ein neuer, zweiter Sportplatz angelegt.
- 1998: Fertigstellung der Sanierung bzw. des Umbau des Lindensaales
- 2006 und 2017: Erschließung von zwei Baugebieten
- 2003 wurde die erste Windparkanlage auf städtischem Gebiet auf dem Eulsberg installiert.
Hettingen zeigt sich
Vereinsleben: | FC Viktoria Hettingen, Schützenverein, Freiwillige Feuerwehr Buchen Abt. Hettingen, Hettemer Fregger, Heimatverein, Eiermann-Magnani-Dokumentationsstätte, Verein der Vogelfreunde, Männergesangverein, Musikverein, Kolpingsfamilie, katholische Frauengemeinschaft, Vinzentiusverein, Seniorenkreis, Ortsgruppen von CDU, DLRG, DRK und VDK |
Sehenswürdigkeiten: |
Maurerbrunnen, Morrequelle, Daunsee, Kleinkastell Hönehaus, Herkulespfad, Dolinenpfad, Eiermann-Magnani-Dokumentationsstätte, Hünengrab Breitenbüschle, Limeswanderweg, Waldkapelle Schönster Jesus, Kreuzweg |
Feste: | Veranstaltungen zur Fastnacht, Maibaumfest, Vatertagsgrillen, Sportfest, Grillfest, Fest an der Morrequelle, Khanschför, Fest der Heiligen Odilia |
Übernachtung/Gastro | Ferienwohnungen, Gasthaus „Zur Wanderlust“, Café Klaus, Gaststätte & Biergarten „Im Hasenwald“, FC Sportheim Gaststätte & Biergarten |
Freizeit: | Wildgehege Hasenwald, Sportplatz |
Wirtschaft | etwa 150 haupt- und nebenberufliche Gewerbetreibende |