Unser Stadtteil Oberneudorf präsentierte sich vom 01. bis 07. Juli.
Wann: 06. Juli 2024, um 14 Uhr
Wo: Oberneudorf, Dorfgemeinschaftshaus
FEST „RUND UM DEN PRINZENSTEIN“ am 6. Juli um 14 Uhr
Es wurden drei kulturhistorische Wanderungen angeboten:
Die erste Wanderung (ca. 2 km) führte zum Rüdtschen Eck, Besichtigung und Erläuterung des Odenwaldrings durch Hubert Breunig, an Bildstöcken vorbei ging es zurück zum Verlauf der alten Bundesstraße, schöner Weitblick über Oberneudorf. Im Feuerwahrgerätehaus wartete ein moderner Rennsimulator des AC Odenwaldring!
Die zweite Wanderung (ca. 4,6 km) hatte den Prinzenstein zum Ziel, geführt wurde durch Elmar Noe. Beim Hof Hemberger warteten neue und alte Erntegeräte, am Grillplatz zeigen Martin und Felix Egenberger moderne Technik in der Holzaufarbeitung. Beim Prinzenstein erläuterte Wolfgang Mackert die Geschichte des Steines, gab Informationen zur Waldbewirtschaftung im Mittelalter und Streitigkeiten bezüglich von Waidgrenzen (Waidsteine usw.). Förster Bernhard Linsler gab an der nächsten Station Einblicke zu „Wald und Forst im Oberneudorf“. Den Abschluss bildete eine Imkereibesichtigung beim Anwesen „Mackert“, danach ging es zurück zum Ausgangspunkt.
Die dritte Tour war eine gemeinsame Ausfahrt mit dem Fahrrad, geführt durch Jochen Schwab. Die Strecke deckt alle bereits genannten Station ab incl. dem Odenwaldring. Einzelne weitere Ziele im Oberneudorfer und angrenzenden Waldgebiet kommen hinzu. Nach den Exkursionen und den gesamten Nachmittag gab es ein gemütliches Beisammensein beim Dorfgemeinschaftshaus. Essen und Getränke reichte der Heimatverein Oberneudorf.
Stadtteilquiz Oberneudorf Lösungen
1) Welchen Titel erhielt Oberneudorf im Jahr 1956?
- Bade- und Heilort
- industrielles Entwicklungsdorf
- vorbildliches Handwerksdorf
- landwirtschaftliche Mustergemeinde => Oberneudorf war bis zu den zwei Weltkriegen ein verarmtes, von der Landwirtschaft geprägtes Dorf. Erst nach 1945 ging es aufwärts. Den Titel „landwirtschaftliche Mustergemeinde“ bekam Oberneudorf im Jahr 1956 mit der Forderung, die positive Entwicklung weiter voranzubringen.
2) Was erlegte Prinz Wilhelm von Baden am 7. Mai 1895 im Oberneudorfer Wald?
- seinen letzten Auerhahn => 1884 ersteigerte Forstmeister Mangler aus Buchen die Jagd zum Preis von 160 Mark für Prinz Wilhelm von Baden. Aus dieser Zeit stammt eine Gedenkstätte besonderer Art im Wald, nämlich der sogenannte „Prinzenstein“. Die Inschrift zeigt, dass Prinz Wilhelm in Oberneudorf vor seinem Tod im Jahr 1897 seinen letzten Auerhahn schoss.
- den letzten Wolf im Odenwald
- das schwerste, jemals geschossene Wildschwein
- sein hundertstes Reh
3) Welcher Künstler schuf das „Kunstwerk unter den Kastanien“ am Oberneudorfer Dorfplatz?
- Bertold Bier
- Rolf Hamleh => Der Altheimer Künstler Rolf Hamleh schuf das Kunstwerk am Dorfplatz. Von ihm stammt auch das Odenwaldring-Denkmal am Rüdt`schen Eck.
- Arthur Grimm
- Anselm Kiefer
4) Mit welchem Bauwerk werden die Baureste im Gewann „Muckfeld“ in Verbindung gebracht?
- Jagdschloss
- Beginenkloster
- römischer Maierhof => Im Gewann „Muckfeld“ wird ein römischer Maierhof vermutet, der im Hinterland des obergermanisch-raetischen Limes zur Versorgung der Truppen diente.
- Wassermühle
5) Was war der Odenwaldring?
- Rundwanderweg mit Start in Oberneudorf
- kreisrunder Hefezopf der ehemaligen Bäckerei Ohnhäuser
- Motorradrennen => Am Pfingstmontag, dem 29. Mai 1950, dröhnten zum ersten Mal die Motoren auf dem neuerrichteten Odenwaldring. Die etwa vier Kilometer lange Motorradstrecke befand sich bei Oberneudorf, Start und Ziel war am „Rüdt`schen Eck“. Das Motorradrennen für Ausweisfahrer aller Klassen wurde von 15.000 Zuschauern besucht, die es zu dem wohl größten motorsportlichen Ereignis zwischen Neckar und Main machten. Insgesamt fanden die Rennen auf dem Odenwaldring fünf Jahre in Folge statt. Danach machten Baumaßnahmen und der gestiegene Verkehr eine Fortführung unmöglich.
- Schmuckgeschäft der Familie Noe
6) Mit welchem Material wurde der Parkplatz beim Dorfgemeinschaftshaus gepflastert?
- Marmor aus Carrara
- Pflastersteine vom Buchener Marktplatz => Der Marktplatz in Buchen neuangelegt wurde, verwendete die Dorfgemeinschaft Oberndorf die alten Pflastersteine zur Anlegung des Parkplatzes.
- Muschelkalkstein aus Eberstadt
- Granitsteinen aus Mudau
7) Was ist eine große Besonderheit von Oberneudorf?
- Mit der Mud, der Elz und dem Hollerbach entspringen drei Flüsse auf der Gemarkung.
- Die Waldfläche beträgt mehr als drei Fünftel der Gesamtgemarkung. => Die Forstwirtschaft ist bis heute in Oberneudorf eine wichtige Zuerwerbsquelle. Der Grund liegt vor allem am hohen Waldanteil. Die heutige Waldfläche von 346 Hektar beträgt mehr als drei Fünftel der Gesamtgemarkung Oberneudorfs.
- Es gibt insgesamt fünf Buntsandstein-Steinbrüche im Umkreis von fünf Kilometer.
- In Oberneudorf wurde die „Mackertsche Honigschleuder“ erfunden, eine besondere Zentrifuge für die Honiggewinnung.
8) Wer verfasste 1969 das erste Heimatbuch über die Geschichte von Oberneudorf?
- Roland Ohnhäuser
- Paul Klekner
- Alois Noe
- Wendelin Scheuermann => Wendelin Scheuermann wurde 1894 in Oberneudorf geboren und wurde nach dem Ersten Weltkrieg Lehrer in Steinbach bei Külsheim. Dort erwarb er sich besondere Verdienste um die Erforschung der Heimatgeschichte von Steinbach. Nachdem ihn der Oberneudorfer Bürgermeister Josef Biemer 1959 bat auch eine Geschichte über seinen Geburtsort zu schreiben, nahm er bereitwillig die Aufgabe an. Nach zehn Jahren Forschung konnte 1969 das Heimatbuch veröffentlich werden und Scheuermann wurde zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt.
9) Was war die große Besonderheit an dem Ende 1950er errichteten Dorfgemeinschaftshaus?
- erste Bundeskegelbahn Nordbadens => Da die Länge des Dorfgemeinschaftshauses ausreicht, wurde kurzerhand eine vollautomatische Kegelbahnanlage eingebaut. Sie war die erste Bundeskegelbahn Nordbadens.
- größte Bühne des Landkreis Buchen
- erste Gaststätte mit einem Farbfernseher im Odenwald
- Wärmepumpen-Heizung
10) Was war Otto Hefner neben seinem Beruf als Oberneudorfer Lehrer?
- Komponist => Der ursprünglich aus Walldürn stammende Otto Hefner war ein sehr talentierter und fleißiger Komponist. Seine Werke, vor allem Kirchenmusik, verlegte er größtenteils selbst und waren vor allem in Süddeutschland bekannt.
- Rennfahrer
- Schauspieler
- Schriftsteller
11) Auf welche Adelsfamilie weisen die zwei schwarze Steinbockhörner im Oberneudorfer Wappen hin?
- Edelfreie von Berlichingen
- Herren von Dürn => Im Hochmittelalter bestimmte das Adelsgeschlecht der Herren von Dürn die Geschicke von Oberneudorf. 1290 bzw. 1291 verkauften die Brüder Poppo II. und Ludwig von Dürn ihren Weiler Oberneudorf mit allen Rechten an das Kloster Amorbach. Die beiden Steinbockhörner im Wappen beziehen sich auf diese Zeit.
- Herren von Boxberg
- Pilgrim von Buchheim
12) Was gibt es in Oberneudorf?
- Windpark-Anlage
- Biomassekraftwerk
- Biogaskraftwerk => Durch ein Biogaskraftwerk im Hof der Familie Hemberger produziert Oberneudorf einen Teil seines Stroms selbst.
- Solarpark
13) Was gab es einmal in Oberneudorf?
- Gemeinschaftswaschanlage => Neben der Gemeinschaftsgefrieranlage gab es in Oberneudorf auch eine Gemeinschaftswaschanlage, die mehrere Jahrzehnte betrieben und von Hildegard Hoffmann betreut wurde. Ende der 1980er Jahre wurden beide Einrichtungen geschlossen.
- Hallenbad
- Gemeindetankstelle
- Polizeistation
14) Was erhielt das Bezirksmuseum von Joseph Noe, einem Auswanderer von Oberneudorf, 1986 per Luftfracht?
- Feldpostbriefe aus dem Ersten Weltkrieg
- holzgeschnitztes Firmenschild => Der 1905 in Oberneudorf geborene Joseph Noe wanderte in die USA aus. In New York war er als selbstständiger Schreiner und Kirchenausstatter tätig. 1986 erhielt das Museum per Luftfracht sein holzgeschnitztes Firmenschild mit religiösen Darstellungen. Joseph Noe besuchte mehrmals mit seiner Frau die alte Heimat und auch das Bezirksmuseum, mit dem er sich eng verbunden fühlte und welches er mit namhaften Spenden unterstütze. Er starb 1994 im Alter von 89 Jahren.
- selbstgemalte Schützenscheibe
- Feuerwehrhelm aus Messing
Allgemeine Informationen zu Oberneudorf
Im Dialekt | Obernejdorf |
Wappen |
Krone und Lilie erinnern an das Kloster Amorbach, das Steinbockshorn an die Herren von Dürn. |
Fläche | 572 Hektar |
Höhe | 413 Meter |
Einwohnerzahl | 155 (1974: 102) |
Ersterwähnung | 1251 |
Eingemeindung | 31. Dezember 1973 |
Letzter Bürgermeister | Josef Biemer |
Ortsvorsteher |
1974-2004 Alois Noe |
Geschichte
Die erste Erwähnung findet Oberneudorf in einer Teilungsurkunde des Konrad von Dürn aus dem Jahr 1251. Darin wurde verfügt, dass die Einkünfte aus dem Besitz in Oberneudorf nach seinem Tod seiner Witwe Mechtild als Witwengut zustehen. Zahlreiche Funde aus frühgeschichtlicher Zeit lassen allerdings darauf schließen, dass das Gebiet bereits zur Römerzeit bewohnt wurde. 1290 bzw. 1291 verkauften die Brüder Poppo II. und Ludwig von Dürn ihren Weiler Oberneudorf mit allen Rechten an das Kloster Amorbach. Große Not und Elend brachten die vielen Kriege, verbunden mit Krankheit und Hungersnot über die Oberneudorfer Vorfahren. Mündliche Überlieferungen beschreiben, dass nach dem Dreißigjährigen Krieg das Dorf bis auf eine Familie ausgestorben war. 1806 wurde durch Napoleon das Fürstentum Leinigen aufgelöst und dem Großherzogtum Baden zugeschlagen. Der Fürst von Leiningen verlor seine Rechte als Landesherr, blieb aber Grundherr und hatte Anspruch auf die Abgaben und den Zehnten.
50 Jahre Neue Stadt
Der Oberneudorfer Gemeinderat hat 1970 nach langer Diskussion einhellig beschlossen, dass eine Eingemeindung in eine andere Gemeinde abgelehnt wird. Unaufhaltsam nahm die Reform dennoch ihren Weg, wobei immer klarer wurde, dass es auf ein Diktat von Oben hinauslief. Unter dem Druck dieser Verhältnisse und nach Abwägung der noch möglichen Ausschöpfung gesetzlicher Vorgaben wurde am 26. Juni 1973 Oberneudorf nach Buchen eingemeindet. Im Buchener Gemeinderat wurde die Einführung der unechten Teilortswahl für Oberneudorf beschlossen und Oberneudorf einen Sitz im Gemeinderat zugesprochen. Oberneudorf hat die Neue Stadt Buchen immer als große Einheit gesehen, in der für das Ort mit viel Diplomatie sehr viel erreicht werden konnte.
- 1975 Erschließung des Baugebietes „Hofacker“
- 1977-79 Ausbau der Ortsdurchfahrt
- 1981 Bau des Hauptsammlers Hollerbach-Oberneudorf zur städtischen Kläranlage
- 1990 Instandsetzung des Dorfgemeinschaftshauses und Befestigung des danebenliegenden Parkplatzes
- 1991 Silbermedaille bei der Teilnahme am Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“
- 2003 Feier zu 50 Jahre Odenwaldring mit Einweihung des Kunstwerks am „Rüdt`schen Eck“
- 2004 Bau der Einsegnungshalle
- 2023 Bau des Radweges Oberneudorf-Hollerbach
Oberneudorf zeigt sich
Vereinsleben:
Freiwillige Feuerwehr, Heimatverein Oberneudorf, Kirchenchor Hollerbach-Oberneudorf, Seniorenkreis Hollerbach-Oberneudorf, Jagdgenossen Oberneudorf, Seniorentanzgruppe Oberneudorf
Sehenswürdigkeiten:
Kunstwerk unter den Kastanien am Dorfplatz, Kirche, Kriegerdenkmal, Prinzenstein, Denkmal Odenwaldring
Feste:
Faschingsveranstaltungen, Maibaumfest, kulturhistorische Vorträge
Übernachtung/Gastronomie:
Kegelbahngaststätte
Freizeit:
Grillplatz, Kegelbahn
Wirtschaft:
Meinrad Breunig Nutz- und Tierhandel, Hubert Baier Stuckateur und Gipser-Geschäft, Holger und Michaela Stich Direktvermarkter und Verkauf landwirtschaftlicher Produkte, BSK Bauservice Manfred Köpnik, Generalagentur Württembergische Versicherungen Holger Stich, Nagelstudio LS Nail Design