Unser Stadtteil Unterneudorf präsentierte sich vom 17. bis 23. Juni mit einem Festsonntag rund um das Thema „historische Wasserversorgung“.
Wann: 17.-23.06.2024
Wo: Unterneudorf
Unterneudorf präsentierte sich am Sonntag, 23. Juni mit einem Festsonntag rund um das Thema „historische Wasserversorgung“. Die Schülerinnen und Schüler der ehemaligen Schule Unterneudorf waren darüber hinaus herzlich zu einer kleinen Zeitreise in die Vergangenheit eingeladen, denn an diesem Festsonntag besteht die Möglichkeit, die ehemalige Schule zu besichtigen. Für Bewirtung wurde durch den Heimatverein Unterneudorf gesorgt.
Unterneudorf präsentierte sich am Festsonntag, den 23. Juni 2024
10.30 Uhr: Schulgeschichte
Alle Schülerinnen und Schüler der ehemaligen Volksschule Unterneudorf (Ortschaftsverwaltung) sowie alle Interessierten waren zu einer kleinen Zeitreise in die Vergangenheit eingeladen. Nach einer kurzen Begrüßung gab Wolfgang Schwab einen Einblick in die interessante Schulgeschichte Unterneudorfs.
ab 11.30 Uhr: Bewirtung
Der Heimatverein Unterneudorf sorgte für die Bewirtung in und um die Ortschaftsverwaltung.
13.30 Uhr: Rundgang
Im Anschluss fand ein kulturhistorischer Rundgang durch Unterneudorf mit dem Fokus auf die Wasserversorgung statt. Geführt von Wolfgang Schwab und Hubert Alois Kieser wurden zudem auch Beiträge zu den Themen Mundart, Kirchengeschichte und Kleindenkmälern gegeben.
16.00 Uhr: Kaffee & Kuchen
Mit einem gemeinsamen Kaffeenachmittag fand der Festsonntag und die Unterneudorf-Stadtteilwoche ihren Ausklang.
Stadtteilquiz Unterneudorf Lösungen
1) Welcher katholische Heilige ist der Patron der Unterneudorfer Kapelle?
- Georg => 1699 wurde die kleine Kapelle zu Ehren des Heiligen Georg neuerrichtet und ersetzte einen Vorgängerbau an gleicher Stelle.
- Oswald
- Rochus
- Peter und Paul
2) Was war eine große Besonderheit von Josef Henn, dem letzten Bürgermeister von Unterneudorf?
- Da das Unterneudorfer Rathaus im Krieg zerstört wurde, baute er sein Wohnhaus zum Rathaus um.
- Er war zeitgleich auch Bürgermeister von Oberneudorf.
- Er bekleidete das Bürgermeisteramt nach dem Krieg bis zur Kommunalreform ohne Unterbrechungen. => Josef Henn wurde 1945 Bürgermeister von Unterneudorf und übte dieses Amt bis zur Eingemeindung 1972 aus.
- Er war der jüngste Bürgermeister in Deutschland.
3) Was ist die Traditionsfigur der Unterneudorfer Fastnacht?
- Krebsmännlein
- Badische Schwobe
- Brunnenputzer => Mit der Gründung des Kultur- und Heimatvereins fanden auch bis dato eher losen
Strukturen der Unterneudorfer Fastnacht ihren organisatorischen Rahmen. Heute sind die "Unterneudorfer Brunnenputzer" aus der närrischen Zeit nicht mehr wegzudenken. - Stroßefecher
4) Von welcher Pfarrei war Unterneudorf stets eine Filiale?
- Hollerbach
- Steinbach
- Mudau
- Buchen => Kirchlich war Unterneudorf stets eine Filiale der Pfarrei Buchen.
5) In welchen Fluss mündet der Krebsbach?
- Mudau
- Steinbach => Der Krebsbach mündet bei der Unterneudorfer Mühle in den Steinbach, der wiederum beim Stürzenhardter Brückle in die Morre fließt.
- Morre
- Hollerbach
6) Unter welcher Katastrophe litt die Unterneudorfer Bevölkerung während des Dreißigjährigen Krieges?
- Brandschatzung durch die Schweden
- Pestepidemie => Die Zugehörigkeit zur Buchener Pfarrei ermöglicht auch Erkenntnisse über die Auswirkungen der verheerenden Pest vom Herbst 1634 bis Ende 1635. Während der fürchterlichen Epidemie registrierte das Buchener Pfarramt für seinen Filialort Unterneudorf 38 Tote.
- Hungersnot aufgrund der Kartoffelfäule
- Überschwemmung durch den Krebsbach
7) Welchen Spruch findet man auf dem Denkmal für Gartendirektor Metzger in Unterneudorf?
- Der dümmste Bauer hat die dicksten Kartoffeln.
- Nur ein Held fährt aufs Feld.
- Die Dunggrube ist des Bauern Goldgrube. => Am 17. September 1845 kauften Johann Metzger, Gartendirektor in Heidelberg und in Landwirtschaftskreisen hoch geschätzter Fachmann, und der Ministerialrat Dr. Vollrath Vogelmann gemeinsam zwei Hofanwesen in Unterneudorf. Ziel des Betriebes war es, neue landwirtschaftliche Arbeits- und Anbaumethoden auf dem kargen Sandsteinboden im Odenwald zu entwickeln. Auch ein Hopfengarten wurde angelegt. Durch viele Fortschritte galt der Betrieb schnell als Mustergut und Metzger erhielt im Odenwald den Beinamen „Bauernvater“. Durch den Tod von Metzger fand das Projekt aber bereits 1852 ein frühes Ende. Ein beliebter Auspruch von Mezger - "Die Dunggrube ist des Bauern Goldgrube." - wurde auf dem Denkmal verewigt.
- Ist der Winter kalt und weiß, wird der Sommer lang und heiß.
8) Warum wurde 1993 der Kultur- und Heimatverein gegründet?
- Steuerrechtliche Unterstützung der Feuerwehr
- Organisation der 600-Jahr-Feier => Als Reaktion auf das nahende Dorfjubiläum hatten engagierte Männer und Frauen bereits 1993 den Kultur- und Heimatverein gegründet, der aber auch von Anfang an die Tätigkeiten der Freiwilligen Feuerwehr in kultureller und gesellschaftlicher Hinsicht ergänzen sollte. Der in der Satzung festgehaltene
Vereinszweck umfasste eine größere Bandbreite an Aufgaben. - Stiftung der Landwirtschaftssammlung Häfner
- Bau eines Kriegerdenkmals
9) Welche ursprüngliche Siedlungsform prägt heute noch das Aussehen von Unterneudorf?
- Haufendorf
- Festungsstadt
- Waldhufendorf => Im hohen Mittelalter ließen die Amorbacher Mönche im Krebsbachtal ein größeres Waldgebiet roden und hier ein Waldhufendorf anlegen. Als Hufe bezeichnet man ein Land, dass einer Siedlerfamilie zugeweisen wurde und von deren Größe die Familie leben und Abgaben leisten konnte. In Unterneudorf sind es längere, schmale Streifen, die vom Krebsbach den Hang hinaufführen.
- geometrisches Dorf
10) Wie lautete der Name des Projekts, mit dem Unterneudorf Ende der 2000er Jahre einen eigenen Jugendraum schaffen wollte?
- Der Jugend einen Raum schaffen => Der Kultur- und Heimatverein Unterneudorf widmet sich immer wieder auch Ideen und Wünschen aus der Bevölkerung und versucht diese dann zu realisieren. Bedeutsam war sicherlich das Projekt "Der Jugend einen Raum schaffen", das Ende der 2000er Jahre angegangen wurde. Am Ende konnte der Unterneudorfer Jugend ein eigener Raum übergeben werden.
- Zukunft für die Jugend
- Unsere Kinder wollen sich treffen
- Jugendtreff 2009
11) Wie lautet der Name der Familie, die ab dem 18. Jahrhundert die Unterneudorfer Mühle betrieb?
- Blatz => Die Unterneudorfer Mühle am Steinbach wird 1335 das erste Mal erwähnt. Seit 1755 betrieb die Müllerfamile Blatz die Mühle bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das eigentliche Mühlengebäude ist zwar vor längerer Zeit eingefallen, die geschützte Landschaft ist hingegen allemal sehenswert.
- Schwab
- Vogel
- Häfner
12) Welchen Verein gab es einmal in Unterneudorf?
- Segelflugverein
- Reitverein
- Obstbauverein => Durch den Gartenbaudirektor hatte Unterneudorf eine große Tradition des Obstbaues. Am 29. Januar 1933 wurde dann der Obstbauverein Unterneudorf gegründet. Seit den 1960er Jahren kamen große Mengen an Äpfeln und Birnen aus Italien und Frankreich, wodurch der Obstpreis stark sank und der Erwerbsobstbau im Bezirk Buchen verlor an Bedeutung. Auch der Obstbauverein Unterneudorf ruhte seit dem Tod des Vorsitzenden 1983 und wurde danach auch nicht wieder aufgelebt.
- Briefmarkenclub
13) Wo entspringt der Krebsbach?
- Streitwald
- Hasenwald
- Katzenwald => Der Krebsbach entspringt im sogenannten "Katzenwald", der in Richtung Hollerbach liegt.
- Grauen Forst
14) Wie lautet der Name der einzigen Gaststätte in Unterneudorf, die 1969 geschlossen wurde?
- Zur Mühle
- Zum Engel
- Zum Löwen
- Zur Linde => Das Dorfgasthaus "Zur Linde" Unterneudorf, das 1899 die Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtschaft mit Branntweinausschank erhielt, wurde zuletzt von Helmut Häfner geführt, der aus gesundheitlichen Gründen die Wirtschaft aufgeben musste.
Allgemeine Informationen zu Unterneudorf
Im Dialekt | Unnerneudorf |
Wappen |
Krone und Lilie erinnern an das Kloster Amorbach, die Adler an die Fürsten von Leiningen |
Fläche | 347 Hektar |
Höhe | 349 Meter |
Einwohnerzahl | 133 (1974: 85) |
Ersterwähnung | 1281 |
Eingemeindung | 1. Dezember 1972 |
Letzter Bürgermeister | Josef Henn |
Ortsvorsteher |
1972-1997 Franz Schwab |
Geschichte
Im Jahr 1395 wurde das Dorf Unterneudorf erstmals schriftlich erwähnt. Zweifelsfrei gab es das eigentliche Dorf bereits viel früher, denn in den schriftlichen Quellen taucht Oberneudorf 1251 das erste Mal auf. Kirchlich war Unterneudorf stets eine Filiale der Pfarrei Buchen. In der Zeit des Großherzogtum Badens war Unterneudorf – wie der Großteil der Dörfer im Odenwald – von mehreren Auswanderungswellen betroffen. Zwischen den Jahren 1851 und 1925 wanderten mindestens 42 Personen aus Unterneudorf aus. Die meisten Emigranten verschlug es nach Nordamerika. 1935 legten die nationalsozialistischen Machthaber die Dörfer Hollerbach, Ober- und Unterneudorf zu einer Gesamtgemeinde zusammen. Nach Kriegsende wurde die damalige Gesamtgemeinde Hollerbach durch Verfügung des Landrats wieder in ihre Bestandteile aufgelöst.
50 Jahre Neue Stadt
Die Zwangseingemeindung während der nationalsozialistischen Herrschaft steckte der Bevölkerung von Unterneudorf noch tief in den Knochen und so gab sich der Unterneudorfer Gemeinderat in Bezug auf die vom Landtag 1968 verabschiedete Gemeindereform zunächst kämpferisch. Im Mai 1972 stimmte der Gemeinderat unter der Bedingung einer akzeptablen vertraglichen Regelung schlussendlich doch für die Eingemeindung in die Stadt Buchen, die dann schließlich im Dezember 1972 umgesetzt wurde. Als Buchener Stadtteil nahm Unterneudorf eine ausgesprochen positive Entwicklung. Seit der Eingemeindung konnten vielfältige Maßnahmen und Projekte umgesetzt werden, die nicht nur von Seiten der Stadtverwaltung initiiert wurden. Oftmals kamen Ideen aus der Bevölkerung selbst. Die Umsetzung wurde gemeinsam mit der Stadt oder teilweise auch komplett in Eigenleistung und -regie der Dorfbevölkerung bewerkstelligt.
- 1976 Erschließung des Baugebietes „Eichelberg“ mit 20 Bauplätzen
- 1980er Jahre Anschluss an die Wasserversorgung über den Hochbehälter Rumpfen
- 1987 Einrichtung eines Bürgersaales im ehemaligen Schulhaus
- 1990 Küchenanbau an das ehemalige Schulhaus und Errichtung eines Festplatzes
- 1996 Anschluss an die städtische Kläranlage
- 1999 Neugestaltung Rathaus und Kirchenvorplatz
- 2000 Einweihung des neuen „Brunnenputzer-Brunnens“
- 2009 Einrichtung eines Jugendraumes
Unterneudorf zeigt sich
Vereinsleben:
Freiwillige Feuerwehr, Kultur- und Heimatverein
Sehenswürdigkeiten:
Kapelle St. Georg, Brunnenputzer-Brunnen, Pächtersbrunnen, Unterneudorfer Mühle, Stürzenhardter Pumpwerk, Kriegerdenkmal, Denkmal für den Gartendirektor Johann Metzger
Feste:
Maibaumfest, Faschingsveranstaltungen, Todaustragen
Freizeit:
Spiel- und Bolzplatz
Wirtschaft:
ein landwirtschaftlicher Betrieb im Voll- und fünf Betriebe im Nebenerwerb, Odenwald Technik Maschinen GmbH & Co. KG, Schwabi-Tours